Monito.com

Mobiles Arbeiten im Ausland: Darf man für deutsche Arbeitgeber im Homeoffice im Ausland arbeiten?

Sept. 8, 2022
Informationen zu unseren Werbepartnerschaften

Mobile Arbeit ist auf dem Vormarsch. Seit der Corona-Pandemie haben viele Unternehmen die Präsenzpflicht im Büro aufgegeben. Viele Arbeitnehmer haben daher die Möglichkeit, regelmäßig oder sogar jeden Tag von zuhause aus zu arbeiten. Da kommt oftmals der Gedanke auf, warum man nicht einfach das Reisen und Arbeiten verbindet? Digitale Nomaden arbeiten schließlich auch oft aus dem Ausland.

Doch darf man für deutsche Arbeitgeber im Homeoffice im Ausland arbeiten? Es kommt drauf an! Beim mobilen Arbeiten im Ausland gibt es zahlreiche Aspekte, die zu beachten sind. Wir erklären, worauf es ankommt.

info icon

Fakten zum mobilen Arbeiten im Überblick:

  • Es ist durchaus möglich, für deutsche Arbeitgeber im Homeoffice im Ausland zu arbeiten.
  • Dabei kommt es auf die Gestaltung an. Es gibt einige rechtliche Probleme, die Sie im Voraus lösen sollten.
  • Einfacher ist es oftmals, als Selbstständiger im Ausland für deutsche Unternehmen tätig zu sein.
  • Wir empfehlen: Besprechen Sie Ihr Vorhaben mit Ihrem Arbeitgeber, um eine Lösung zu finden, die für alle Beteiligten Sinn ergibt.

Warum es sich lohnt, mobil im Ausland zu arbeiten

Viele Menschen verreisen ein bis zwei Mal pro Jahr. Doch was wäre, wenn man dauerhaft reisen könnte? Diese Freiheit war bis vor einigen Jahren nur wohlhabenden Rentnern und stark beschäftigten Geschäftsleuten vorbehalten. Für die Ottonormalverbraucher war es undenkbar, dauerhaft zu reisen. Heutzutage ist dies für viele Menschen jedoch bereits Realität. Digitale Nomaden verbinden das Reisen und Arbeiten miteinander. Das Internet macht es möglich. Fakt ist, jeder Job der mobiles Arbeiten ermöglicht, lässt sich grundsätzlich auch aus dem Ausland ausführen.

Doch Arbeitgeber stehen dem weiterhin eher skeptisch gegenüber und das aus gutem Grund. Denn arbeitsrechtlich ist das Thema sehr komplex. Hierzu aber später mehr.

Wer die Freiheit hat, Reisen und Arbeiten zu verbinden, profitiert allerdings auf ganzer Linie. Nicht umsonst ist dieser Lebensstil so beliebt. Durch den oft längeren Aufenthalt in Ländern, lernt man die lokale Kultur in der Regel sehr viel besser kennen. Außerdem lässt man die typischen Sorgen eines Lebens in Deutschland hinter sich, kann besser abschalten und entwickelt sich persönlich weiter.

Nachteile eines Lebens als digitaler Nomade

Das Leben als digitaler Nomade kann auch Nachteile mit sich bringen. Viele Menschen sind gerade am Anfang ihrer Reise unsicher und wissen sich nicht zu helfen. Das kann zwar beängstigend sein, allerdings merkt man in der Regel schnell, dass sich die meisten Probleme lösen lassen. Einer der größten Nachteile für digitale Nomaden ist der fehlende Kontakt zu ihrer Familie und ihren Freunden. Diese haben in der Regel nicht denselben Lebensstil. Dadurch bestehen auch Probleme fehlender Zugehörigkeit bei Heimatsbesuchen.

Wer dauerhaft mobil im Ausland arbeiten möchte, sollte sich dies vorher gut überlegen. Dieser Lebensstil ist schließlich nicht für jede Person ideal.

Darf man für deutsche Arbeitgeber im Homeoffice im Ausland arbeiten?

Grundsätzlich ist es möglich, für ein deutsches Unternehmen im Ausland zu arbeiten, wenn der Arbeitgeber damit einverstanden ist. Dabei gibt es allerdings einige rechtliche Hürden. Es ist bspw. oftmals nicht klar, welches Arbeitsrecht überhaupt anzuwenden ist. In der Regel gilt das Recht, in dem Land, in dem der gewöhnliche Arbeitsort des Arbeitnehmers liegt. Doch wo liegt dieser bei digitalen Nomaden?

Das ist eine Grauzone. Für Personen, die sich nur wenige Monate in einem Land aufhalten, bevor sie weiterziehen, liegt dieser Ort in der Regel in Deutschland. Da Vertragsfreiheit gilt, sollte man dies mit einer Zusatzvereinbarung in den bestehenden Arbeitsvertrag aufnehmen.

Weitere Probleme:

Aufenthaltsrecht

Innerhalb der EU gilt das Privileg der Freizügigkeit. Das bedeutet, dass Arbeitnehmer in jedem EU-Staat arbeiten dürfen. Damit gibt es aufenthaltsrechtlich innerhalb der EU keine Hindernisse. Bei Drittstaaten sieht dies jedoch anders aus. Viele Länder bieten deutschen Staatsbürgern zwar die visumsfreie Einreise an, jedoch ist dies in der Regel an einen touristischen Aufenthalt gebunden. Wer in einem Drittland arbeiten möchte, sollte prüfen, dass dies auch erlaubt ist.

In der Praxis ist es jedoch möglich, in Drittländern zu arbeiten, wenn man keine lokalen Arbeitsangebote annimmt. Dann wird dies von vielen Ländern toleriert. Jedoch sollte man bei der Einreise nicht damit prahlen, dass man während des Aufenthalts auch arbeiten möchte. Viele deutsche Arbeitgeber haben allerdings rechtliche Bedenken dabei und stimmen einem Arbeitsaufenthalt in Drittländern daher oftmals nicht zu.

Sozialversicherungsrecht

Auch sozialversicherungsrechtlich ist es problematisch, im Ausland zu arbeiten. Denn es ist in der Regel entscheidend, von wo die Arbeit verrichtet wird. Dort ist der Arbeitnehmer dann sozialversicherungspflichtig. Ausnahmen bestehen zum Beispiel bei Entsendungen in ein anderes Land. Allerdings ist es rechtlich umstritten, ob das mobile Arbeiten im Ausland einer Entsendung entspricht.

Steuerrecht

Steuerlich ist es entscheidend, von wo die Tätigkeit ausgeübt wird. Das bedeutet, wenn Sie im Ausland arbeiten, sind Sie dort auch steuerpflichtig. Eine Ausnahme besteht je nach Doppelbesteuerungsabkommen. Die meisten Doppelbesteuerungsabkommen legen jedoch fest, dass dem Ansässigkeitsstaat die Besteuerung zusteht, wenn der Arbeitnehmer sich nicht länger als 183 Tage im Tätigkeitsstaat aufhält.

Dies kann jedoch variieren und muss für jedes Land erneut geprüft werden. In der Praxis ist es jedoch so, dass das Einkommen einer mobil arbeitenden Person mit Wohnsitz in Deutschland, auch in Deutschland versteuert werden muss.

Datenschutz

Datenschutzrechtlich kann es ebenfalls zu Problemen kommen. Nach der DSGVO dürfen kundenbezogene Daten nämlich nicht in Drittstaaten gespeichert werden, es sei denn, dies ist ausdrücklich gestattet. Beim Speichern reicht es oftmals schon, wenn der im Drittstaat ansässige Mitarbeiter Zugriff auf diese Daten hat. Viele Unternehmen sind daher beim Thema Datenschutz besonders streng mit mobilen Mitarbeitern. Bevor Sie sich bei Ihrem Chef zum mobilen Arbeiten im Ausland erkundigen, sollten Sie den Datenschutzbeauftragten in Ihrem Unternehmen ansprechen.

Zusammenfassung

Sie verstehen inzwischen sicherlich, wieso das mobile Arbeiten im Ausland bei Ihrem Arbeitgeber wahrscheinlich nicht so gut ankommt. In der Tat ist das Thema sehr komplex und bietet viel Potenzial für Fehler. Allerdings geht der Trend in diese Richtung und Unternehmen wissen dies. Viele Arbeitgeber versuchen daher auf die Wünsche ihrer Mitarbeiter einzugehen und den Wunsch mobiler Arbeit im Ausland zu ermöglichen, wenn dies rechtlich machbar ist.

Selbstständig im Ausland arbeiten

Deutlich unkomplizierter ist es als Selbstständiger im Ausland zu arbeiten. Dann arbeitet man nämlich auf eigenes Risiko. Für die Kunden besteht kein wirkliches Risiko. Daher sind viele Unternehmen auch damit einverstanden, mit digitalen Nomaden zusammenzuarbeiten. Falls Ihr Arbeitgeber es Ihnen untersagt, im Homeoffice im Ausland zu arbeiten, kann es sich vielleicht lohnen, zu kündigen und auf selbstständiger Basis weiterzumachen. Allerdings ist Vorsicht geboten: Neben Ihrem bisherigen Arbeitgeber sollten Sie weitere Kunden haben. Scheinselbstständigkeit ist in Deutschland nämlich illegal und betroffene Unternehmen müssen sensible Strafen erwarten. Allerdings spricht nichts dagegen, als Selbstständiger nur zwei oder drei Kunden zu betreuen.

Falls Ihr Arbeitgeber Ihr Vorhaben ablehnt und es Ihnen untersagt, mobil im Ausland zu arbeiten, sollten Sie daher die Option der Selbstständigkeit ansprechen.

Fazit:

Es ist nicht einfach, mobil im Ausland zu arbeiten und ein Leben als digitaler Nomade zu führen, aber durchaus möglich. Wir empfehlen Ihnen, den Dialog mit Ihrem Arbeitgeber zu suchen. So lassen sich mit hoher Wahrscheinlichkeit Modelle finden, die Ihnen das mobile Arbeiten im Ausland ermöglichen. Auf eigene Faust das Homeoffice in das Ausland verlagern, sollten Sie allerdings nicht. Das kann unangenehme Konsequenzen für Sie und Ihren Arbeitgeber mit sich bringen.

Warum Sie Monito vertrauen können

Sie kennen die oft unverschämten Kosten für Überweisungen ins Ausland wahrscheinlich nur zu gut. Nachdem sie 2013 selbst mit dieser Frustration konfrontiert waren, starteten die Monito-Gründer François, Laurent und Pascal eine Geldtransfer-Suchmaschine, um die besten Geldtransferdienste auf der ganzen Welt zu vergleichen.

Heute vertrauen rund 8 Millionen Menschen jedes Jahr auf die preisgekrönten Vergleiche, Bewertungen und Leitfäden von Monito. Unsere Empfehlungen werden durch Millionen von Preisdatenpunkten und Dutzende von Expertentests gestützt - so können Sie beruhigt die beste Entscheidung treffen.

Erfahren Sie mehr über Monito
  • Über 15 Millionen Nutzer auf der ganzen Welt vertrauen Monito.

  • Die Experten von Monito verbringen zahlreiche Stunden mit dem Testen und Vergleichen von Geldtransfer-Dienstleistern.

  • Partnerprovisionen beeinflussen niemals unsere Unabhängigkeit

Monito.com

Impressum
Global Impact Finance Ltd
Rue du Pont 22
1003 Lausanne
Schweiz

Informationen zu unseren Kooperationen
Statt mit Werbebannern und Paywalls verdient Monito Geld durch Affiliate-Links zu einigen Unternehmen, die wir auf unserer Website vorstellen. Obwohl wir immer nach neuen und interessanten Optionen suchen, können wir nicht jeden Anbieter berücksichtigen. Unser umfangreiches Angebot an vertrauenswürdigen Affiliate-Partnern ermöglicht es uns, detaillierte, unvoreingenommene und lösungsorientierte Empfehlungen für alle Arten von Verbraucherfragen und -problemen zu geben. Auf diese Weise können wir unsere Nutzer mit den passenden Anbietern für ihre Bedürfnisse zusammenbringen und dabei ehrlichen Anbietern helfen, neue Kunden zu gewinnen. - ein Gewinn für alle Beteiligten. Auch wenn wir für einige Links auf Monito eine Provision erhalten, hat dies keinen Einfluss auf die Unabhängigkeit und Integrität unserer Meinungen, Empfehlungen und Bewertungen.