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Einlagensicherung: Was ist das und wie sicher ist mein Geld?

Jan Watermann

Autor

März 23, 2023
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In Deutschland gibt es eine Einlagensicherung, die Kundengelder auf Giro-, Tages- und Festgeldkonten schützt. Damit haben Verbraucher die Gewissheit, dass ihre Ersparnisse auch im Falle einer Insolvenz ihrer Bank geschützt sind. Allerdings bietet nicht jedes Konto eine Einlagensicherung – entscheidend ist hierbei, ob der Anbieter über eine Banklizenz verfügt.

In diesem Beitrag erfahren Sie alles Wissenswerte über die Einlagensicherung. Außerdem erklären wir Ihnen, wie Sie Ersparnisse von über 100.000 € am besten schützen. Viel Spaß! 💸

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Fakten zur Einlagensicherung:

  • Alle Banken in Deutschland unterliegen der gesetzlichen Einlagensicherung von 100.000 €. Diese gilt allerdings pro Kunde und Bank und nicht pro Konto. Höhere Summen sollten daher auf Konten bei mehreren Banken aufgeteilt werden.
  • Viele Banken nehmen an einem freiwilligen Einlagesicherungsfonds teil und schützen Kontoeinlagen, die über 100.000 € hinaus gehen.
  • Bei der Geldanlage im Ausland sollten Sie vorsichtig sein und sich genau über die lokale Einlagensicherung erkundigen. Insbesondere außerhalb der EU sind Bankkonten sehr riskant. Darüber hinaus gibt es ein Wechselkursrisiko.
  • Wertpapiere werden als Sondervermögen nicht von der Einlagensicherung geschützt. Diese zählen allerdings auch nicht zur Insolvenzmasse der Bank oder des Brokers.

Was ist die Einlagensicherung eigentlich?

Die Einlagensicherung in Deutschland schützt das Geld von Privatpersonen und Unternehmen schützt, die bei Banken und Sparkassen Einlagen wie Girokonten, Tagesgeldkonten oder Festgeldkonten haben.

Im Falle einer Bankeninsolvenz garantiert die Einlagensicherung, dass Guthaben bis zu einer bestimmten Höhe abgesichert sind. Aktuell beträgt die gesetzliche Einlagensicherung in Deutschland 100.000 Euro pro Kunde und Institut. Alle Banken in der EU sind verpflichtet einem Einlagensicherungssystem anzugehören.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Einlagensicherung nur für die Einlagen selbst gilt und nicht für mögliche Wertpapiere oder andere Vermögenswerte, die bei der Bank gehalten werden. Diese zählen jedoch meist als Sondervermögen und sind daher grundsätzlich nicht betroffen, sollte eine Bank oder ein Broker insolvent gehen.

Welche Konten werden nicht von der Einlagensicherung geschützt?

Konten bei vielen Neobanken und Geldtransfer-Dienstleistern unterliegen nicht der Einlagensicherung. Das ist jedoch erstmal kein großes Problem, da nur lizensierte Banken verleihen können. Neobanken sind bspw. verpflichtet die Gelder ihrer Kunden getrennt von den eigenen Vermögenswerten aufzubewahren. Meist werden diese auf Konten bei lizensierten Banken deponiert oder in sichere und liquide Anleihen investiert.

Problematisch wird es allerdings, sollten die Banken, bei denen Neobanken ihre Kundengelder anlegen, insolvent gehen. Denn dann unterliegen nur 100.000 € der Einlagensicherung. Gemessen an den Milliarden, die Neobanken für ihre Kunden aufbewahren, ist dies nicht der Rede wert. In so einem Ernstfall müssen Kunden damit rechnen, einen Teil ihrer Einlagen zu verlieren. Dieses Szenario ist zwar unrealistisch, aber nicht ausgeschlossen.  

Wenn es Ihnen wichtig ist, dass Ihr Girokonto von der gesetzlichen Einlagensicherung profitiert, sollten Sie unbedingt nur Konten bei lizensierten Banken führen. N26, Revolut und Bunq sind bspw. die bekanntesten europäischen Neobanken mit einer vollwertigen Banklizenz und somit auch vollwertiger Einlagensicherung.

Darüber hinaus gibt es Neobanken wie Vivid Money und Tomorrow, die mit einer lizensierten Bank (der Solarisbank) zusammenarbeiten und ihren Anlegern so eine Einlagensicherung anbieten können.

Wie funktioniert die Einlagensicherung überhaupt?

Wichtig zu wissen ist: Die Einlagensicherung in Höhe von 100.000 € gilt pro Bank und nicht pro Konto. Wer bspw. mehrere Konten bei einer Bank führt und mit dem zusammengerechneten Guthaben die Grenze der Einlagensicherung überschreitet, schützt nicht mehr sein ganzes Guthaben.

Sobald eine Bank ihre Kunden nicht mehr auszahlen kann, startet ein festgelegter Auszahlungsvorgang. Kunden erhalten ihre Gelder innerhalb von sieben Tagen ausgezahlt, sobald gültige Kontaktdaten und eine alternative Bankverbindung vorliegen.

Im Entschädigungsfall kontaktiert der Einlagensicherungsfonds die Kunden einer Bank und informiert diese über die nächsten Schritte. Man muss sich also nicht selbst bei der Bank melden, wenn man von der Insolvenz erfährt.

Gilt die Einlagensicherung auch im Ausland?

Innerhalb der EU bieten alle Banken eine gesetzliche Einlagensicherung von mindestens 100.000 € an. Allerdings sind freiwillige Einlagensicherungen, die darüber hinaus gehen, in einigen Ländern nicht verfügbar.

Grundsätzlich können Sie sich also darauf vertrauen, dass ihr Geld auch bei EU-Banken sicher ist. Allerdings variieren die Prozesse zur Auszahlung von Land zu Land. Daher sollten Sie nicht blind darauf vertrauen, dass Sie im Falle einer Insolvenz der ausländischen Bank nach 7 Tagen Ihre Einlagen zurückerhalten.

In Ländern, die nicht den Euro haben, kommt zudem ein Wechselkursrisiko hinzu. Die versicherte Summe ist nämlich immer in der Landeswährung festgelegt. Wenn sich die Wechselkurse verändern, kann dies unter Umständen zu ungeplanten Verlusten führen.

Außerhalb des EU-Auslands haben einige Länder Einlagensicherungen, andere haben diese dagegen nicht. Wir empfehlen Ihnen daher sich im Voraus gut zu überlegen, ob Sie Ihr Geld im Ausland anlegen möchten oder lieber auf die deutschen Banken vertrauen.

Freiwillige Einlagensicherung einiger Banken

Viele Banken bieten neben der gesetzlichen Einlagensicherung auch eine freiwillige Einlagensicherung an, um Guthaben zu schützen, die über die Höchstsumme der gesetzlichen Einlagensicherung hinausgehen. Wie hoch der Schutz ist, variiert je nach Bank und Einlagensicherungsfonds.

Auf der Website des Einlagensicherungsfonds innerhalb des Bundesverbandes deutscher Banken e.V können Sie die Maximalbeträge der freiwilligen Einlagensicherungen der teilnehmenden Banken nachsehen. Dort wird bspw. deutlich, dass viele Banken zusätzlich zur gesetzlichen Einlagensicherung mindestens einen weiteren Schutz über 750.000 € pro Anleger bieten. Den genauen Schutzumfang können Anleger mit einer Anfrage beim Fonds in Erfahrung bringen. Leider verfügen aber nicht alle Einlagensicherungsfonds über eine solche Website und eine so hohe Transparenz.  

Wie sehr man sich auf die freiwilligen Einlagensicherungsfonds im Ernstfall verlassen kann, muss jeder für sich selbst abschätzen. Wir empfehlen Sparern möglichst maximal 100.000 € bei jeder Bank zu halten, da diese vom gesetzlichen Einlagensicherungsfonds mit absoluter Sicherheit abgedeckt werden.

Wie schützt man Guthaben von mehr als 100.000 €?

Wenn Sie Guthaben von mehr als 100.000 € liquide anlegen möchten, sollten Sie dieses auf mehrere Bankkonten bei mehreren Banken verteilen. Es ist sehr wichtig, dass Sie nicht versehentlich mehrere Konten bei derselben Bank eröffnen, in dem Glauben, dass Sie dadurch über eine höhere Einlagensicherung verfügen. Die gesetzliche Einlagensicherung in Höhe von 100.000 € gilt nämlich, wie bereits erwähnt, pro Bank und Kunde und nicht pro Konto.

Außerdem besteht die Möglichkeit, Guthaben breit diversifiziert in Aktien anzulegen. Dann unterliegt dieses zwar nicht der Einlagensicherung, allerdings zählt es als Sondervermögen. Das bedeutet, dass Sie im Falle einer Insolvenz Ihres Brokers die volle Summe zurückerhalten. Investitionen in Aktien sind allerdings auf eine andere Art und Weise riskant. Da der Wert dieser fluktuiert, eignen sie sich nicht, um Geld kurzfristig anzulegen. Wenn Sie allerdings mehrere Jahre oder Jahrzehnte Zeit mitbringen, können Aktien eine sehr attraktive und renditestarke alternative zum Tages-, bzw. Festgeldkonto sein.

Eine weitere gute Option ist die Investition in Bundesanleihen. Diese gelten aufgrund des exzellenten Kreditratings Deutschlands von AAA als mündelsichere Wertpapiere. Damit werden Vermögensanlagen bezeichnet, bei denen Wertverluste praktisch ausgeschlossen sind. Insbesondere Unternehmensanleihen sind deutlich risikoreicher. Im Falle einer Insolvenz des Emittenten sind diese nämlich von einem Wertverlust betroffen.

Kann man den Banken vertrauen?

Wenn Sie weniger als 100.000 € in Deutschland bei einer Bank auf einem Konto anlegen, dann ist das Geld auf jeden Fall abgesichert. Deutschland hat relativ stabile Banken, die international eine gute Reputation genießen. Damit ist eine Insolvenz grundsätzlicher eher unwahrscheinlich. Sollte sie dennoch eintreten, sind bis zu 100.000 € auf jeden Fall über die Einlagensicherung geschützt.

Grundsätzlich muss man Banken vertrauen, das es keine wirkliche Alternative gibt. Glücklicherweise sind die Banken in Deutschland seriös und stabil. Wir empfehlen Ihnen aber auf jeden Fall, keine größeren Beträge bei Neobanken ohne Banklizenz zu halten. Bei diesen ist ein Teil- oder Totalverlust deutlich wahrscheinlicher als bei etablierten Banken mit Einlagensicherung.

Bevor Sie Geld im Ausland auf einem Bankkonto anlegen, sollten Sie ebenfalls nochmal genauer nachdenken. Da die rechtlichen Gegebenheiten variieren, können Auslandskonten deutlich risikoreicher als Inlandskonten sein. Sie sollten also ausländische Banken etwas genauer unter die Lupe nehmen.

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