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Wie funktionieren Kreditkartenzahlungen? Und wie kann man sie zurückholen? (einfach erklärt!)

Jan Watermann

Autor

Juni 23, 2023
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Bereits ein Großteil der Menschen tätigt Kartenzahlungen im Alltag. Dabei muss man jedoch zwischen Kreditkartenzahlungen und Debitkartenzahlungen unterscheiden. Während Zahlungen mit einer Debitkarte direkt abgebucht werden, belastet die Kreditkarte erst später das Konto.

Wie Kreditkartenzahlungen funktionieren und wie man sie im Notfall zurückholen kann, erfahren Sie in diesem Ratgeber. Außerdem erklären wir Ihnen die Risiken von Kreditkarten und zeigen Ihnen einige Debitkarten, die vielleicht etwas besser in Ihren Alltag passen. Viel Spaß! 💸

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Wichtige Fakten zu Kreditkartenzahlungen:  

  • Kreditkartenzahlungen involvieren den Kartenaussteller, ein Kreditkartenunternehmen, eine Acquiring-Bank, den Karteninhaber und den Händler. Den komplexen Prozess im Hintergrund einer Zahlung bemerken sowohl der Karteninhaber als auch der Händler nicht.
  • Während Kreditkarten auf Kreditbasis geführt werden, können Sie Debitkarten nur auf Guthabenbasis nutzen.
  • Mit einem Chargeback können Sie fehlerhafte oder betrügerische Kreditkartenzahlungen zurückholen. Wenden Sie sich dazu direkt an den Kartenaussteller (Ihre Bank).
  • Debitkarten bieten im Vergleich zu Kreditkarten viele Vorteile und sind daher oft die bessere Wahl.

Was ist eine Kreditkarte eigentlich?

Eigentlich ist alles sehr einfach: Sie zücken im Geschäft oder im Internet Ihre Kreditkarte, bestätigen die Zahlung per PIN oder Zwei-Faktor-Authentifizierung und fertig – Der Zahlungsvorgang ist abgeschlossen. Doch was steckt eigentlich dahinter? Eine Kreditkarte wird von Ihrer Bank ausgegeben, die mit einem Kreditkartenunternehmen einen Lizenzvertrag geschlossen hat. Durch diesen nimmt die Bank am Kreditkartensystem teil.

Der Lizenzvertrag regelt das Clearing zwischen Ihrer Bank und der Acquiring-Bank (der Bank, die die Kreditkartenzahlungen für den Händler abwickelt.) Das Kreditkartenunternehmen hält wiederum Verträge mit der Acquiring-Bank, die Vorgaben zum Clearing geben.

Vereinfacht gesagt: Das Kreditkartenunternehmen stellt die Strukturen und rechtliche Aspekte für Kreditkartenzahlungen bereit. Außerdem vermittelt es zwischen der Acquiring-Bank und der kartenausstellenden Bank, welche die eigentlichen Transaktionen abwickeln.  

Als Nutzer merken Sie von diesem Prozess gar nichts, da er in wenigen Sekunden bei der Zahlung stattfindet.

Wo liegt der Unterschied zwischen Kreditkarte und Debitkarte?

Der oben beschriebene Prozess ist bei der Nutzung einer Kreditkarte und Debitkarte nahezu identisch. Denn der eigentliche Unterschied liegt darin, wie die kartenausstellende Bank mit den Zahlungen umgeht.

Bei einer Kreditkarte wird bei der Kartenausstellung ein monatlicher Verfügungsrahmen festgelegt. Innerhalb diesem ist die Bank bereit, Zahlungen für den Karteninhaber zu finanzieren – also im Prinzip auszulegen. Zu einem festgelegten Stichtag erhalten Kreditkarteninhaber monatlich eine Abrechnung von der ausstellenden Bank und müssen diese dann bezahlen. Dabei gibt es oft eine Teilzahlungsoption, bei der sie nur eine Anzahlung auf die Abrechnungssumme tätigen und den übrigen Betrag über ein Darlehen zurückzahlen. Diesen Service lassen sich die Banken jedoch mit hohen Zinssätzen bezahlen.

Debitkarten werden oft fälschlicherweise als Kreditkarten bezeichnet. Erkennen kann man sie daran, dass auf der Plastikkarte „debit“ vermerkt ist. Dabei handelt es sich um eine ausschließlich guthabengeführte Zahlungskarte, bei der Zahlungen direkt vom Kontoguthaben abgebucht werden. Da nur verfügbares Guthaben damit ausgegeben werden kann, bieten einige Banken Debitkarten auch ohne vorherige Schufaauskunft an. Kreditkarten gibt es dagegen nur bei einer ausreichenden Bonität.

Wie sieht der Ablauf einer Kreditkartenzahlung aus?

Der Zahlungsprozess bei Kreditkartenzahlungen ist je nach Kartenanbieter individuell. Allerdings ähneln sich die Transaktionsprozesse der einzelnen Unternehmen. Wir gehen etwas detaillierter auf VisaNet ein. Dabei handelt es sich um das weltweit größte Zahlungsnetzwerk, was von dem Kreditkartenunternehmen Visa betrieben wird.  

  1. Der Kunde bezahlt mit seiner Visa-Kreditkarte am Kartenterminal.
  2. Das Kartenterminal des Händlers meldet die Transaktionsanfrage der Acquiring-Bank.
  3. Die Acquiring-Bank des Händlers versendet eine Anfrage zur Autorisierung der Zahlung an das Zahlungsnetzwerk VisaNet von Visa.
  4. VisaNet identifiziert den Kartenaussteller und leitet die Anfrage an diesen weiter.
  5. Der Kartenaussteller, also die Bank des Karteninhabers, überprüft die Zahlung. Ist der Verfügungsrahmen ausreichend oder genügend Guthaben verfügbar (Debitkarte), wird eine positive Antwort versendet. Identifiziert der Kartenaussteller die Kreditkarte in seiner Datenbank als gestohlen, verloren oder gefälscht, versendet er eine negative Antwort mit der Aufforderung, die Karte einzuziehen.
  6. VisaNet leitet die Antwort des Kartenausstellers an die Acquiring-Bank weiter.
  7. Die Acquiring-Bank leitet die Antwort an das Kartenterminal des Händlers weiter.
  8. Das Kartenterminal des Händlers versendet die Transaktionsbestätigung an die Acquiring-Bank.
  9. Die Acquiring-Bank zahlt die Transaktionssumme an den Händler aus und übermittelt die Transaktion an VisaNet, um das Settlement (eigentliche Zahlung des Karteninhabers) einzuleiten.
  10. VisaNet leitet das Settlement ein. Dabei zahlt es die Transaktionssumme an die Acquiring-Bank aus und holt sich diese in dem Zug vom Kartenaussteller zurück.
  11. Der Kartenaussteller belastet die Kreditkarte des Kunden und schickt zum Ende des Monats die Kreditkartenabrechnung.
  12. Der Kunde bezahlt die Abrechnung und die gesamte Transaktion ist damit abgewickelt.
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Kreditkartenzahlungen werden vollkommen automatisiert abgewickelt. Wir möchten jedoch nicht näher in die technischen Details eingehen, um den Rahmen des Artikels nicht zu sprengen. Der beschriebene Prozess ist eine versimpelte Zusammenfassung, die Ihnen lediglich eine Vorstellung über den Ablauf einer Kreditkartenzahlung geben soll.

Chargeback: Kreditkartenzahlungen zurückholen / stornieren

Unter bestimmten Voraussetzungen können Kreditkartenzahlungen über einen sogenannten „Chargeback“ zurückgefordert werden. Das geht allerdings nur, wenn es gute Gründe dafür gibt. Eine grundlose Stornierung ist nicht möglich. Zu den möglichen Gründen für einen Chargeback zählen:

  • Doppelte Abbuchung
  • Fehlerhafter Preis
  • Nichterhalt der erworbenen Leistung
  • Betrügerische Zahlung
  • Fehlerhafte Abbuchung

Möchten Sie Ihre Kreditkartenzahlung zurückholen? Dann müssen Sie den Chargeback jedoch innerhalb einer Frist von ca. 8 Wochen beantragen. Diese Frist ist gesetzlich in der Zahlungsdiensterichtlinie der EU definiert. Sowohl Visa als auch Mastercard bieten einen Chargeback sogar bis zu 120 Tage nach der Transaktion an. Allerdings sind einige Banken dabei strenger und halten sich nur an die gesetzliche Frist.

Chargeback Schritt für Schritt einleiten

Im Prinzip ist es nicht kompliziert, einen Chargeback für Ihre Kreditkartenzahlung zu beantragen. Wichtig ist, dass Sie schnellstmöglich den Antrag stellen, um sicherzugehen, dass Sie die Frist nicht verpassen.

  1. Kontaktieren Sie Ihre Bank mit der Bitte, einen Chargeback einzuleiten. Dabei müssen Sie auf die jeweilige Zahlung verweisen und Ihre Gründe angeben. Beweise sollten Sie ebenfalls direkt an Ihre Anfrage anhängen.
  2. Die Bank prüft, ob das Anliegen berechtigt ist. Danach wird eine Rückbuchung an die Bank des Händlers eingeleitet.
  3. Die Bank des Händlers leitet dies an den Händler weiter, welcher die Rückbuchung akzeptieren oder ablehnen kann.
  4. Lehnt der Händler die Rückbuchung ab, muss er Beweise vorlegen, dass die Transaktion rechtmäßig war.
  5. Die Beweise werden anschließend von der Händlerbank an das Kreditkartenunternehmen weitergeleitet, welches dann über den Fall entscheidet. Sollten Sie mit der Entscheidung nicht einverstanden sein, können Sie rechtlich dagegen vorgehen.

Sollten Ihr Anliegen berechtigt sein, dann ist ein Chargeback in der Regel auch erfolgreich. Visa, Mastercard und andere Kreditkartenunternehmen gehen sehr professionell mit dem Thema um und treffen faire Entscheidungen.

Brauche ich eine Kreditkarte oder eine Debitkarte?

Sie sind sich noch nicht sicher, ob Sie wirklich eine Kreditkarte benötigen? Dann ist die Antwort wahrscheinlich, dass eine Debitkarte ausreichend ist. Kreditkarten lohnen sich unserer Meinung nach nur in folgenden Fällen:

  • Sie möchten Meilen sammeln oder andere Vorteile nutzen.
  • Sie benötigen kurzfristige Liquidität und zahlen lieber gegen Monatsende.
  • Sie brauchen eine Kreditkarte, weil Ihre Debitkarte nicht akzeptiert wird (passiert sehr selten unter anderem bei Autovermietungen und Hotelbuchungen).

Trifft keiner dieser Gründe zu? Dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Ihnen eine Debitkarte auch reichen wird. Mit dieser bezahlen Sie in der Regel deutlich günstiger und haben in vielen Fällen auch keine monatliche Gebühr. Außerdem ist es einfacher, Zahlungen und andere Prozesse auf dem Schirm zu behalten. Da Kreditkartenzahlungen erst bei der Abrechnung bezahlt werden müssen, konsumieren viele Menschen mehr als sie sich eigentlich leisten können. Das passiert Ihnen mit einer Debitkarte wahrscheinlich nicht.

Was ist die beste Debitkarte für meine Bedürfnisse?

Es gibt eine Vielzahl an Debitkarten auf dem Markt. Wenn Sie nur in Deutschland bezahlen möchten, sollten Sie am besten einmal Ihre Hausbank ansprechen. Für Zahlungen im Ausland bietet eine Vielzahl an Neobanken Debitkarten mit exzellenten Konditionen an.

Das sind Ihre Vorteile mit einer Neobank-Debitkarte:

  • Sie bezahlen meist weltweit günstig oder kostenlos.
  • Sie haben jederzeit die volle Kostenkontrolle.
  • Sie müssen keinerlei monatliche Gebühren bezahlen.
  • Sie können Ihr Konto jederzeit kündigen.
  • Sie genießen bei einigen Neobanken trotzdem Reiseversicherungen, Gutscheine und andere Vorteile.

Diese Neobanken empfehlen wir Ihnen besonders:

N26

Vivid

Tomorrow

Bunq

Konto

Standard

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Free

Easy Bank

Monatliche Gebühren

0,00 €

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2,99 € / m

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1,70 %

3.00% (nach den ersten 200 € p/m)

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1,50 % + 0,99 €

Zahlungen im Ausland

0,00 %

0,00 %

0,00 %

1,50 %

Auslandsüberweisungen

0.35%-2.85%

Nicht verfügbar

Nicht verfügbar

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Lieferkosten für Debitkarte

Kostenfrei (Erstkarte)

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Kontaktlos zahlen

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Einzahlungsmöglichkeiten

Überweisung, Bargeld, Debit/Kreditkarte

Überweisung, Debit/Kreditkarte

Überweisung

Überweisung, Bargeld, Debit/Kreditkarte

Dispokredit

Apps

Smartphone & Desktop

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Einlagesicherung

100

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Anzahl an Kunden

7 Millionen

100.000 +

Ca. 70.000

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