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KYC Prozess (Know-Your-Customer): Was ist das überhaupt?

Jan Watermann

Autor

Dez. 13, 2021
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Jeder Bankkunde hat schon mal einen KYC-Prozess durchgemacht. Denn Banken und andere Finanzinstitute sind dazu verpflichtet, die Identität ihrer Kunden zu verifizieren. Heutzutage ist KYC allerdings deutlich angenehmer als noch vor einigen Jahren. Denn dank der Videoverifikation, ist der Weg zur Post- oder Bankfiliale nicht mehr notwendig.

Was KYC bedeutet, wozu es dient und womit Sie dabei rechnen müssen, erfahren Sie in diesem Beitrag. Viel Spaß! 💸

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Fakten zum KYC Prozess zusammengefasst:

  • KYC (Know-Your-Customer) dient der Prävention von Wirtschaftskriminalität.
  • Heutzutage ist ein Großteil des KYC Prozesses bei der Eröffnung von Bankkonten für Privatpersonen digitalisiert.
  • Einige Banken und Finanzinstitute bieten immer noch keine Videoidentifikation bei der Kontoeröffnung an. Wir finden, dass dies alles andere als nutzerfreundlich ist.
  • Wir glauben daran, dass KYC auch zukünftig immer digitaler und reibungsloser werden wird.

Was ist KYC (Know-Your-Customer) eigentlich?

Mit dem KYC Prozess erheben Unternehmen Informationen über ihre Kunden. Durch die Identifizierung und Prüfung der Identität eines Kunden, sollen Geschäftsbeziehungen mit Personen vermieden werden, die mit kriminellen Aktivitäten in Verbindung stehen. Dazu zählen Geldwäsche, Terrorismus, Korruption, aber auch sämtliche andere Bereiche der organisierten Kriminalität.

Im KYC Prozess wird festgestellt, dass der Kunde die Person ist, für die er sich ausgibt. So wird verhindert, dass sich Personen unter einer falschen Identität Leistungen erschleichen oder wirtschaftlichen Schaden anrichten. Weiterführend können im KYC Prozess auch Angaben zur Berufstätigkeit, Einkommensnachweise oder auch Adressnachweise angefordert werden.

Was Finanzinstitute genau abfragen müssen, variiert je nach Region. In Europa gelten mit den Regulierungen eIDAS und 5AMLD einheitliche Umsetzungsstandards, die auf folgendes abzielen: Maximale Sicherheit in Kombination mit einem reibungslosen und nutzerfreundlichen Prozess zu ermöglichen.

Bemerkenswert ist, dass sich der KYC Prozess bei der Kontoeröffnung in den letzten Jahren stark gewandelt hat. Während dieser vor einigen Jahren nicht selten 2 bis 3 Wochen angedauert hat und mehrere Filialbesuche erforderte, müssen Kunden heute nur noch wenige Minuten investieren und können meist innerhalb von Minuten ein Konto eröffnen. Möglich wurde dies durch die Einführung der Videoidentifikation im KYC, die sich in den letzten Jahren zum Standard entwickelt hat.

Wie läuft ein KYC Prozess ab und welche Dokumente werden benötigt?

Die geltenden Gesetze geben gewisse Grundanforderungen für den KYC Prozess. Welche Anforderungen dabei gelten, variiert von Branche zu Branche. Banken haben in der Regel die strengsten KYC Prozesse.

Um ein Bankkonto in Deutschland zu eröffnen, benötigen Privatpersonen mindestens:

  • Angaben zu den Personalien
  • Angaben zur Berufstätigkeit
  • Zweck der Geschäftsbeziehung

Außerdem können genaue Gehaltsangaben abgefragt und verifiziert werden. Die meisten Banken Fragen Einkommensnachweise jedoch erst ab, wenn ihnen Transaktionen im Laufe der Geschäftsbeziehung verdächtig vorkommen.

Unternehmen haben es bei der Geschäftskontoeröffnung allerdings etwas schwerer. Dabei werden folgende Dokumente mindestens benötigt:

  • Angabe zur Rechtsform, Tätigkeit und Branche
  • Anzahl der Mitarbeiter
  • Besitzverhältnisse und Firmenstruktur
  • Angaben zum zu erwartenden Umsatz
  • Ggf. Details zu Kundenbeziehungen

Kleinunternehmen haben es in der Regel einfacher, ein Geschäftskonto zu eröffnen. Allerdings gilt auch dabei, dass eine Kontoeröffnung am selben Tag meist nicht möglich ist.

Der moderne KYC Prozess bei der Kontoeröffnung

Früher hat man einen Termin zur Kontoeröffnung in der Bank vereinbart und musste dann nach dem Einreichen der Unterlagen oft wochenlang auf eine Bestätigung warten. Heutzutage ist dies nicht mehr nötig. Der KYC Prozess bei modernen Banken ist für Privatpersonen meist vollständig digital und läuft so ab:

  1. Nutzer meldet sich in der Banking-App an
  2. Nutzer hinterlässt persönliche Daten
  3. Anschließend startet eine Video-Verifikation
  4. Während der Video-Verifikation werden die persönlichen Daten mit einem Identifikationsdokument des Antragsstellers abgeglichen.  
  5. Danach erfolgt in der Regel sofort die Kontoeröffnung.

Neobanken und inzwischen auch viele klassische Banken sind dabei sogar so schnell, dass die Kontoeröffnung meist direkt nach der Verifizierung erfolgt. Durch einen digitalisierten KYC Prozess konnten Banken also den Zeitaufwand für die Kontoeröffnung von mehreren Wochen auf wenige Minuten senken!

Die Videoidentifikation innerhalb des KYC wird dabei meist von Drittanbietern übernommen. Daher ähnelt sich der Prozess auch branchenweit.

Das PostIdent-Verfahren

Das PostIdent-Verfahren war bis vor einigen Jahren Standard in der Bankenbranche für eine Kontoeröffnung aus der Ferne. Dabei mussten Antragsteller persönliche Daten in einem PostIdent-Coupon angeben und diesen in eine Postfiliale bringen.

Dort hat ein Postmitarbeiter die angegebenen Daten mit einem Identifikationsdokument des Antragsstellers verglichen. Konnte der Mitarbeiter die Daten verifizieren, wurde der Coupon bestätigt an die Bank des Interessenten versendet.

Auch heutzutage bieten viele klassische Banken das PostIdent-Verfahren an. Im Vergleich zur Videoverifikation hat es jedoch einige erhebliche Nachteile. Dazu zählen:

  • Höherer Zeitaufwand

Die Fahrt zur Postfiliale, das Anstehen und die Verifikation nehmen mehr Zeit in Anspruch als die gesamte Videoverifikation.

  • Verzögerte Bearbeitung des Antrags

Nach dem Versand des PostIdent-Coupons dauert es meist einige Tage bis zur erfolgreichen Kontoeröffnung.

  • Unnötiger CO2-Ausstoß

Die Fahrt zur Postfiliale und der Versand des Identifikationsdokuments stoßen unnötig CO2 aus. Damit ist die Videoidentifikation die nachhaltigere Alternative.

Seit einiger Zeit bietet die Deutsche Post jedoch auch eine digitale Form des PostIdent-Verfahrens an. Dabei handelt es sich um eine klassische Videoverifikation, die nicht über die hier genannten Nachteile verfügt.

Darum ist KYC wichtig und richtig

Mit dem KYC Verfahren werden Privatpersonen erstmal vor einige unangenehmen Hürden gestellt. Allerdings ist der Prozess für die gesamte Finanzbranche sehr wichtig, um Wirtschaftskriminalität so gut wie möglich zu vermeiden.

KYC kann dabei helfen, unter anderem diese kriminellen Aktivitäten zu vermeiden:

  • Terrorismus
  • Geldwäsche
  • Identitätsdiebstahl
  • Betrug
  • Steuerhinterziehung

Auch wenn Privatpersonen den KYC Prozess erstmal störend finden, sollten sie ihn akzeptieren. Denn nur damit kann ein hoher Sicherheitsstandard gewährleistet werden. Die Digitalisierung hat das Thema KYC für viele Verbraucher erheblich vereinfacht. Wir gehen davon aus, dass der Trend anhält und KYC für Privatpersonen auch zukünftig immer intuitiver und angenehmer wird.

Fazit: Ohne KYC wäre das Banking nicht so, wie wir es kennen

KYC hat eine fundamentale Rolle in der heutigen Finanzwelt und dient in erster Linie der Risikominimierung. Ohne diese könnten Banken ihren gewohnten Service nicht anbieten und Wirtschaftskriminalität würde deutlich öfter vorkommen.

Dennoch finden wir, dass KYC von Finanzunternehmen so unkompliziert wie nur eben möglich gemacht werden sollte. Banken, die heutzutage immer noch kein KYC per VideoIdent anbieten, sind unserer Meinung nach nicht mehr zeitgemäß. Wir glauben daran, dass sich die Nutzererfahrung im KYC in dem gesamten Finanzsektor in den nächsten Jahren weiter verbessern wird.

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