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Steuern in der Schweiz – das gilt es zu beachten

Jan Watermann

Autor

Mai 25, 2022
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Die Schweiz gilt insbesondere im Vergleich zu Deutschland als ein Land mit eher niedrigeren Steuern. Gleichzeitig haben die Einwohner der Schweiz deutlich höhere Gehälter und eine etwas höhere Kaufkraft. Viele Deutsche wandern daher aus wirtschaftlichen Gründen in die Schweiz aus.

Steuerlich gibt es dabei jedoch einige Aspekte zu beachten. Denn die Einkommensteuer wird in der Schweiz anders erhoben als in Deutschland. Was Sie über die Steuern in der Schweiz wissen sollten und wieso einige Regionen niedrigere Steuern haben als andere, erfahren Sie im Monito Ratgeber. Viel Spaß! 💸

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Fakten zu den Steuern in der Schweiz im Überblick

  • Die Steuerbelastung in der Schweiz ist für Arbeitnehmer deutlich geringer als in Deutschland.
  • Die Einkommensteuer wird auf Ebene des Bundes, der Kantone und der Gemeinden erhoben. Daher wird die Steuerbelastung davon bestimmt, wo man in der Schweiz genau wohnt.
  • Am attraktivsten ist das Kanton Zug mit einem durchschnittlichen Höchststeuersatz von nur 22.2 %. Die meisten Personen mit mittleren Einkommen zahlen aber deutlich weniger.
  • Das Auswandern in die Schweiz kann sich aus steuerlichen Gründen durchaus lohnen. Wir empfehlen dabei im Voraus die zu erwartenden Ersparnisse zu errechnen.
  • Wer aus steuerlichen Gründen in die Schweiz auswandert, sollte die Steuerbelastung in verschiedenen Kantonen miteinander vergleichen.

Eines vorweg: Wir konzentrieren uns in diesem Artikel nur auf die Einkommensteuer in der Schweiz. Andere Steuern / Abgaben behandeln wir voraussichtlich in kommenden Beiträgen.

Das Steuersystem in der Schweiz

Das Steuersystem der Schweiz ist etwas anders aufgebaut als das Steuersystem in Deutschland. Während man in Deutschland als Privatperson nur auf Bundesebene Steuern zahlt, gibt es in der Schweiz drei Ebenen, die die persönliche Steuerbelastung bestimmen.

Einkommensteuern in der Schweiz werden vom Bund, den Kantonen und den Gemeinden erhoben. Das bedeutet, die Steuerlast variiert je nachdem, wo man genau wohnt. Dabei sind die Unterschiede teilweise sehr stark.

Daher kommt es nicht selten vor, dass sich Einwohner der Schweiz ihren Wohnort anhand der Steuerbelastung aussuchen. Wenn Sie vorhaben in die Schweiz zu ziehen, sollten Sie unbedingt Ihre Steuerbelastung am geplanten Wohnort ermitteln und dann entscheiden, ob Sie sich dort niederlassen möchten.

Wie viel Steuern zahlt man in der Schweiz?

Im Vergleich zu Deutschland sind die Einkommensteuern in der Schweiz deutlich niedriger. Außerdem können Einkommensempfänger deutlich mehr verdienen, bis sie in den Höchststeuersatz fallen.

Der Höchststeuersatz im günstigsten Kanton Zug liegt im Schnitt (alle Ebenen addiert) bei 22.7 %. Dies fällt jedoch erst ab einem Einkommen von 140.600 CHF (ca. 136.000 EUR) pro Jahr an. Zum Vergleich: In Deutschland liegt der Höchststeuersatz bei 42 % und fällt bereits bei einem Einkommen von 58.597 EUR an.

Auf Bundesebene gilt der Höchststeuersatz in der Schweiz sogar erst ab 755.200 CHF (ca. 730.500 EUR) Jahreseinkommen.

Die höchsten Steuern werden im Kanton Genf fällig. Dort zahlt man einen Höchststeuersatz von durchschnittlich 44.75 %.

Damit ist die Schweiz in den Augen vieler Personen ein echtes Steuerparadies. Außerdem sind die Löhne im Land um einiges höher. Das sorgt kombiniert trotz der höheren Lebenshaltungskosten für eine höhere Kaufkraft im Mittelstand und einen insgesamt deutlich höheren Wohlstand.  

Welche anderen Abgaben haben Angestellte in der Schweiz?

Bei den Einkommensteuern bleibt es natürlich auch in der Schweiz nicht. Es gibt, genau wie in Deutschland, noch weitere Abgaben, die vom Angestelltengehalt abgezogen werden. Dazu zählen:

  • AHV / Rentenversicherung
  • ALV / Arbeitslosenversicherung
  • NBU / Unfallversicherung
  • KTG / Krankentageversicherung
  • PK-Beitrag / Betriebliche Altersvorsorge

Die Höhe dieser Pflichtabgaben variiert je nach Gehalt. Bei einem Gehalt von 6500 CHF pro Monat, liegen die Abzüge bspw. bei ca. 16.7 %.

Dabei teilen sie sich folgendermaßen auf:

  • 5.125 % AHV-Abgaben
  • 1.10 % ALV-Abgaben
  • 1.50 % NBU-Abgaben
  • 2.00 % KTG-Abgaben
  • 7.00 % PK-Beitrag

Mit dem Gehalt variieren auch die Pflichtabgaben etwas. Diese sind jedoch in der Schweiz landesweit gleich. Das bedeutet, zwischen den Kantonen und den Gemeinden gibt es keine Unterschiede.

Wichtig: Die Krankenversicherung ist dabei noch nicht berücksichtigt und muss von dem Arbeitnehmer selbst organisiert werden.

Wer in einem steuergünstigen Kanton lebt, kann bei einem Gehalt von 6500 CHF pro Monat mit Abgaben von lediglich 25-30% rechnen. Zum Vergleich: In Deutschland liegen die Abgaben bei einem ähnlichen Gehalt mit etwa 40.5 % deutlich darüber.  

Lohnt sich das Auswandern in die Schweiz aufgrund der niedrigeren Steuern?

Die Schweiz hat deutlich niedrige Steuern als Deutschland. Allerdings würden wir nicht sagen, dass sich das Auswandern nur deswegen lohnt. Die gleichzeitig höheren Löhne und die exzellente Kaufkraft machen die Schweiz zu einem idealen Auswanderungsziel für Personen, die aus wirtschaftlichen Gründen auswandern möchten.  

Dabei sollte man jedoch seine persönliche Situation betrachten. Wer bspw. aktuell ein eher niedriges Gehalt bezieht, wird es auch in der Schweiz nicht einfach haben. Dort sind zwar die Löhne höher, jedoch auch die Lebenshaltungskosten. Das Auswandern in die Schweiz lohnt sich unserer Meinung nach besonders für Fachkräfte mit höheren Einkommen. Diese profitieren von den niedrigeren Steuern und erhalten gleichzeitig ein noch höheres Gehalt.

Außerdem ist die Schweiz aus vielen anderen Gründen ein exzellentes Auswanderungsziel. Was Sie über das Auswandern in die Schweiz wissen müssen und wieso wir die Schweiz als Lebensmittelpunkt empfehlen, erfahren Sie hier.

Steuern in der Schweiz für Grenzgänger: Was gibt es zu beachten?

Wer in der Schweiz aufgrund der höheren Löhne arbeitet und in Deutschland lebt, gerät nicht in den Vorteil der niedrigeren Steuern. Das liegt daran, dass im Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Deutschland und der Schweiz festgelegt ist, dass Grenzgänger an ihrem Wohnort besteuert werden. Die Schweiz behält dabei sogar eine Quellensteuer in Höhe von 4.5 % ein. Diese kann man jedoch bei der Steuererklärung in Deutschland anrechnen lassen, sodass für Grenzgänger keine steuerliche Mehrbelastung entsteht.

Ob sich das Auswandern lohnt, kommt darauf an, ob die Steuereinsparungen in der Schweiz höher wären als die Mehrkosten durch die teurere Lebenshaltung. Das hängt natürlich stark vom eigenen Gehalt und dem jeweiligen Wohnort ab. Wenn Sie in Erwägung ziehen, aus wirtschaftlichen Gründen in die Schweiz zu ziehen, empfehlen wir Ihnen im Voraus genau zu kalkulieren, ob es sich für Sie lohnt. Als Faustregel lässt sich sagen: Je höher das eigene Gehalt, desto lukrativer wird der Umzug in die Schweiz.   

Wie schlägt sich die Schweiz im internationalen Steuervergleich?

Auch verglichen mit anderen Ländern sind die Steuern in der Schweiz sehr niedrig. Im Vergleich mit anderen OECD-Ländern hat die Schweiz die fünftniedrigste Belastung mit Steuern und Sozialbeiträgen für Durchschnittsverdiener. Das bedeutet, man kann die Schweiz durchaus als Steueroase bezeichnen.

Verglichen mit Ländern ohne Einkommensteuern sind die Abgaben in der Schweiz jedoch weiterhin hoch. Dafür profitiert man allerdings als Auswanderer von einem Land mit einem exzellenten Ruf im Herzen Europas.

Fazit: Sind die Steuern in der Schweiz wirklich so niedrig?

Die Steuern in der Schweiz sind niedrig und attraktiv. Wir empfehlen die Schweiz daher als Destination für Personen, die ihre persönliche Steuerbelastung senken möchten. Beim Auswandern in die Schweiz gibt es allerdings viele Aspekte zu beachten. Lesen Sie aus diesem Grund am besten unseren Leitfaden zum Thema.

Wenn Sie bereits einen Arbeitgeber in der Schweiz haben, können Sie diesen bzgl. Steuerfragen auch einmal ansprechen. Oftmals kann Ihnen dieser zeigen, wo Sie die besten Antworten auf Ihre Fragen erhalten.

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