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Konto eröffnen ohne Wohnsitz in Deutschland: Diese Optionen gibt es

Juli 1, 2021
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Für viele Deutsche, die im Ausland leben ist es offiziell nicht möglich, ihre deutschen Bankkonten weiterzuführen. Sobald die eigene Hausbank vom Wegzug mitbekommt, kündigt diese oftmals das Bankkonto. Das gilt insbesondere beim Auswandern in Länder außerhalb der EU.

Einige Banken bieten Auswanderern jedoch an, dennoch ein Konto bei ihnen zu eröffnen. Wir stellen Ihnen die besten Optionen in diesem Beitrag vor. Außerdem erklären wir Ihnen, in welchen Ländern die Kontoeröffnung für Sie deutlich einfacher ist – auch wenn Sie dort keinen Wohnsitz haben.

Viel Spaß! 💸

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Konto eröffnen ohne Wohnsitz in Deutschland: Fakten im Überblick

  • Die meisten deutschen Banken eröffnen Girokonten nur für Personen mit einem deutschen Wohnsitz.
  • Einige Neobanken wie N26 bieten ihre Girokonten auch in anderen EU-Ländern an.  
  • Haben Sie Ihren Wohnsitz im EU-Ausland, können Sie bei jeder deutschen Bank ein Basiskonto eröffnen.
  • Für vermögende Kunden machen einige Banken Ausnahmen und eröffnen Konten auch ohne deutschen Wohnsitz.
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Warum deutsche Banken auf einen Wohnsitz in Deutschland bestehen

Das Bankensystem in Deutschland ist leider sehr unaufgeschlossen gegenüber Kontoinhabern mit Wohnsitz im Ausland. Dies hat verschiedene Gründe und ist sicherlich auch kulturell veranlagt.  

Deutschland nimmt am CRS (Common Reporting Standard) Teil. Das bedeutet, dass es Kontoinformationen automatisch mit den Behörden in anderen Ländern austauscht. Für Banken bedeuten Steuerausländer also mehr Aufwand. Dies ist einer der Gründe, weshalb diese oftmals nicht akzeptiert werden.

Besonders vorsichtig sind deutsche Banken bei Personen mit Wohnsitz in Ländern, die bereits negativ mit Wirtschaftskriminalität assoziiert werden. Denn für Banken besteht eine rechtliche Pflicht, gegen Geldwäsche, Steuerhinterziehung und andere Straftaten vorzugehen.

Außerdem ist ein Großteil des deutschen Bankensystems noch nicht digitalisiert. Klassische Banken kommunizieren hauptsächlich per Post mit ihren Kunden. Das ist bei Personen mit Wohnsitz im Ausland deutlich komplizierter. Das zeigt sich auch in der Praxis, denn Direktbanken zeigen sich bei Auslandskunden oftmals toleranter.

Kann man sein deutsches Bankkonto auch ohne Wohnsitz in Deutschland behalten?

Etwas toleranter sind Banken bei Bestandskunden, mit denen sie eine jahrelange Geschäftsbeziehung führen. Einige akzeptieren dann einen Adresswechsel. Da dies jedoch variiert, sollte man sich im Voraus informieren, ob die eigene Bank mit dem Wegzug einverstanden ist.

In den AGB der meisten Banken steht, dass Kunden einen Adresswechsel und eine Änderung des Steuerstatus unverzüglich mitteilen müssen. Geschieht dies nicht, können die Banken das Konto in der Regel ohne Vorwarnung kündigen.

Viele Auswanderer benachrichtigen ihre Banken nach der Auswanderung nicht, um das Konto danach weiterzuführen. Das funktioniert oftmals für einige Jahre, ohne dass Banken einen Verdacht bekommen. Allerdings verstößt dies gegen die AGB und hat demnach unter Umständen eine sofortige Kündigung zur Folge, sollte die Bank über die Auswanderung erfahren.

Wir empfehlen grundsätzlich die eigene Bank transparent über die Auswanderung zu informieren. Sollte diese das nicht akzeptieren, gibt es immer noch zahlreiche Länder in denen auch Nichtresidenten problemlos ein Bankkonto eröffnen können. Dazu zählen insbesondere die USA, die Schweiz, aber auch Thailand, Georgien und andere Schwellenländer.

Welche Banken eröffnen Konten auch ohne Wohnsitz in Deutschland?

Es gibt einige Banken, die auch für Auslandsdeutsche Bankkonten eröffnen. Dies hängt allerdings stark davon ab, in welches Land Sie ausgewandert sind. Eine Auswanderung nach Österreich oder in die Schweiz ist bei vielen Banken heutzutage kein Problem mehr.

Geht es allerdings in ein anderes EU-Land oder gar ein Drittland, steht die Fortführung Ihres Kontos in Gefahr. Länder mit einem eher schlechten Ruf, werden in vielen Fällen gar nicht akzeptiert. Es gibt jedoch einige Banken, die dies zumindest auf dem Papier erlauben.

DKB

Bei der DKB können theoretisch Personen mit Wohnsitz im Ausland ein Konto eröffnen. In manchen Ländern ist dabei sogar die Videolegitimation möglich. Für Antragsteller in anderen Ländern gilt, dass sie sich per Postidentifikation in Deutschland verifizieren müssen. Zahlreiche Interessenten berichten jedoch davon, dass ihre Online-Anträge mit dem Hinweis abgelehnt wurden, dass die DKB nur in der Deutschland, der Schweiz und Österreich verfügbar sei.

Letztendlich hängt es vermutlich mit Glück zusammen, ob man als Auswanderer die Möglichkeit erhält, ein DKB Konto zu eröffnen. Wir empfehlen: Versuchen Sie es hier selbst. Falls dies nicht klappt, müssen Sie sich um eine Alternative bemühen.

N26

Kunden innerhalb der EU können bei N26 ein Bankkonto eröffnen. Das klappt innerhalb weniger Minuten vom Smartphone mittels Videoidentifikation. Dabei benötigen Sie in der Regel keinen Adressnachweis. Wenn Sie in der EU leben, ist N26 eine exzellente Wahl für ein Girokonto.

Leider werden Drittländer grundsätzlich nicht unterstützt. Wir finden dies ärgerlich, jedoch deutlich besser als den Ansatz der DKB. Da N26 transparent darüber ist, welche Länder es unterstützt, verschwenden Interessenten aus Drittländern keine Zeit mit dem Versuch einer Kontoeröffnung.

Wise

Der Wise Multi Currency Account ist für Personen in den meisten Ländern (auch in zahlreichen Drittländern) verfügbar. Dabei erhalten Nutzer Kontoverbindungen in bis zu 10 verschiedenen Ländern. Mit diesen können sie Überweisungen empfangen oder tätigen.

Leider wird die zugehörige Debitkarte nicht in jedem Land angeboten. Aber auch ohne Debitkarte ist das Multi-Währungs-Konto von Wise sehr praktisch. Uns gefällt, dass es inzwischen fast überall verfügbar ist und Wise Antragsteller aus Drittstaaten nicht ausgrenzt.

Wichtig: Obwohl Wise kein deutsches Konto ist, bietet es eine belgische IBAN, die im gesamten SEPA-Raum akzeptiert wird.   

Wann eröffnen klassische Banken ein Konto für Auslandsdeutsche?

Auch die Commerzbank, Deutsche Bank und andere große deutsche Banken eröffnen in einigen Fällen Bankkonten für Nichtresidenten. Allerdings handelt es sich dabei um Ausnahmen. Das bedeutet: Die Kundenbeziehung muss sich für die Banken finanziell besonders lohnen.

Am einfachsten ist es, ein Girokonto zu eröffnen, wenn man bereits eine Immobilie über die jeweilige Bank finanziert. Dann ist es nämlich im Interesse der Bank, einen einfachen und zugänglichen Weg anzubieten, um die Kreditraten zu bezahlen.

Vermögende Kunden haben es bei der Kontoeröffnung ebenfalls einfacher. Möchte man bspw. ein Investmentangebot bei einer klassischen Bank in Anspruch nehmen, eröffnet diese in vielen Fällen auch ein Girokonto.

Dies basiert allerdings auf einer Einzelfallentscheidung. Grundsätzlich gilt: Die Geschäftsbeziehung muss mehr finanzielle Vorteile als Risiken bringen. Wir empfehlen proaktiv auf verschiedene Banken zuzugehen und das Thema anzusprechen.

Mit etwas Glück erhalten Sie ein Girokonto ohne größere Schwierigkeiten.

EU-Einwohner haben ein Recht auf ein deutsches Girokonto

Leben Sie in der EU und möchten ein Girokonto in Deutschland eröffnen? Dann steht Ihnen dies rechtlich zu. Laut EU-Recht muss Ihnen jede Bank ein sogenanntes „Basiskonto“ anbieten. Dabei handelt es sich um ein Girokonto, das mindestens sämtliche Grundfunktionen erfüllt. Dazu gehören:

  • Bargeldeinzahlungen
  • Bargeldabhebungen
  • Empfang und Beauftragung von Zahlungen

Das Konto sollte außerdem eine Zahlungskarte beinhalten. Falls die jeweilige Bank online Banking anbietet, muss dies auch von dem Basiskonto unterstützt werden. Dafür dürfen die Banken angemessene Gebühren verlangen.

Das Basiskonto darf nur in Ausnahmefällen abgelehnt werden. „Das ist zum Beispiel der Fall, wenn:

  • Sie bereits bei einer anderen Bank in Deutschland ein Zahlungskonto haben und Sie dieses Konto tatsächlich nutzen können,
  • Sie innerhalb der letzten drei Jahre vor Antragstellung wegen einer vorsätzlichen Straftat gegen die Bank oder einen ihrer Mitarbeiter oder einen ihrer Kunden verurteilt worden sind,
  • Sie bereits Inhaber eines Basiskontos bei derselben Bank waren und diese den Basiskontovertrag wegen Zahlungsverzug oder wegen Nutzung des Kontos zu verbotenen Zwecken berechtigt gekündigt hat, oder
  • die Bank durch die Aufnahme und Unterhaltung einer Geschäftsbeziehung zu Ihnen gegen ihre Allgemeinen Sorgfaltspflichten aus dem Geldwäschegesetz und aus dem Kreditwesengesetz oder bei der Begründung der Ablehnung gegen ihre Verschwiegenheitspflichten verstoßen würde.“

Mehr über das Basiskonto erfahren Sie hier.

Falls Sie antragsberechtigt sind, ist ein Basiskonto definitiv eine gute Option. Dies gilt insbesondere, wenn Sie sonst kein normales Girokonto in Deutschland erhalten können. Falls Sie die Wahl haben, sollten Sie eher ein normales Girokonto beantragen. Diese kommen oftmals mit besseren Konditionen.

Fazit: Wie erhalte ich ein deutsches Girokonto ohne lokalen Wohnsitz?

Es gibt einige Möglichkeiten, um auch ohne deutschen Wohnsitz ein Girokonto zu erhalten. Welche Optionen für Sie in Frage kommen, hängt von Ihren individuellen Umständen ab. Mit Wohnsitz in der EU ist es definitiv einfacher ein deutsches Girokonto zu erhalten. Personen mit Wohnsitz in einem Drittland müssen Banken finanziell viel bieten, um für sie attraktiv zu sein.

Wir empfehlen daher den meisten Monito-Lesern, Deutschland als Banking-Standort gänzlich zu meiden. In den USA und vielen anderen Ländern ist die Kontoeröffnung auch für Nichtresidenten möglich und deutlich einfacher.

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