Was ist ein Basiskonto und lohnt sich das überhaupt?

Basiskonten werden inzwischen von allen Banken in der EU angeboten. Das liegt daran, dass Verbraucher mit der Richtlinie 2014/92/EU des Europäischen Parlaments ein Recht auf ein Zahlungskonto mit grundlegenden Funktionen erworben haben.

Das Basiskonto muss also von Banken angeboten werden. Allerdings sind die Konditionen nicht immer attraktiv. Daher sind Basiskonten in der Regel nur für Personen empfehlenswert, die kein anderes Konto eröffnen dürfen. Was ein Basiskonto bietet und für wen es sich lohnt, erfahren Sie im Monito-Ratgeber. Viel Spaß! 💸

Was bietet ein Basiskonto?

Ein Basiskonto hat eine Aufgabe: Die grundlegenden Banking-Bedürfnisse eines Verbrauchers zu erfüllen. Dazu gehören Überweisungen, Lastschriften, Kartenzahlungen sowie Ein- und Auszahlungen von Bargeld. Dabei werden Basiskonten auf Guthabenbasis geführt. Es ist also nicht möglich, das Konto zu überziehen.

Außerdem erhalten Kontoinhaber meist eine Debitkarte. Dabei handelt es sich entweder um eine Mastercard-, Visa-Debitkarte oder um eine klassische EC-Karte. Wir empfehlen in jedem Fall, Basiskonten mit einer Debitkarte von Mastercard oder Visa zu bevorzugen. Diese werden nämlich auch im Ausland akzeptiert und können daher auch auf Reisen eingesetzt werden.

Für diese Leistungen dürfen Banken eine angemessene Gebühr verlangen. Allerdings gibt es keinen klar definierten Rahmen, wie hoch diese Gebühr sein sollte. Daher sollten Sie besonders darauf achten, ob ein Angebot fair oder überteuert ist. Es ist außerdem möglich, ein Basiskonto als P-Konto zu führen, um den gesetzlichen Pfändungsfreibetrag zu schützen.

Wer kann ein Basiskonto eröffnen?

Basiskonten sind grundsätzlich für alle Einwohner der EU zugänglich. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie einen festen Wohnsitz haben. Banking ist heutzutage ein Grundbedürfnis und muss daher jedem zur Verfügung stehen. Grundsätzlich haben alle Personen ein Recht auf ein Basiskonto und Banken dürfen dies nicht aufgrund eines fehlenden Wohnsitzes oder ähnlichen Gründen ablehnen.

Die einzigen Gründe, weshalb ein Basiskonto abgelehnt werden kann, sind:

• Sie haben bereits ein Bankkonto im jeweiligen Land.
• Sie wurden innerhalb der letzten 3 Jahre wegen einer Straftat gegen die Bank verurteilt.
• Sie waren bereits Kunde der Bank und Ihr Basiskonto wurde wegen unrechtmäßiger Nutzung gekündigt.
• Die Bank würde bei einer Zusammenarbeit gegen ihre Pflichten zur Vermeidung von Geldwäsche verstoßen.

Wie eröffnet man ein Basiskonto?

Die Eröffnung eines Basiskontos ähnelt der Eröffnung eines normalen Bankkontos. Dazu muss man entweder ein Formular in der jeweiligen Bankfiliale ausfüllen oder dies über die Internetseite der Bank tun. Bei der Kontoeröffnung muss allerdings kein Adressnachweis vorgelegt werden.

Es genügt, eine Kopie eines gültigen Ausweisdokumentes einzureichen, um die Anforderungen der Identitätsidentifikation zu erfüllen. Auch ein Aufenthaltstitel oder eine Duldungsbescheinigung können Ihre Identität verifizieren.

Was kostet ein Basiskonto und welche Leistungen werden geboten?

Die Kosten für ein Basiskonto und die gebotenen Leistungen variieren von Bank zu Bank. Das liegt unter anderem daran, dass Banken unterschiedlich interpretieren, welche Kosten „angemessen“ sind.

Während einige Banken Basiskonten zu attraktiven Konditionen anbieten, muss man bei vielen Banken tief in die Tasche greifen. Die Commerzbank und die Deutsche Bank verlangen bspw. jeweils 6.90 € pro Monat. Dafür bekommt man wirklich nur das Nötigste geboten – ein simples Konto, das sich für den Zahlungsvorgang im Inland einsetzen lässt.

Extra-Leistungen, wie Bargeldabhebungen und Zahlungen in Fremdwährungen, kosten relativ hohe zusätzliche Gebühren. Bei der Deutschen Bank zahlen Inhaber des Basiskontos bspw. ganze 5.99 € oder 1,00 % des Abhebebetrags für Bargeldabhebungen in Fremdwährungen. Mehr dazu im Preis-Leistungs-Verzeichnis der Deutschen Bank.

Damit sind Basiskonten nicht wirklich attraktiv. In den meisten Fällen bieten normale Girokonten deutlich bessere Konditionen.

Wann lohnt sich ein Basiskonto überhaupt?

Basiskonten bieten die Möglichkeit einer Kontoeröffnung für Personen, die sonst nicht die Gelegenheit haben. Allerdings ist das auch ihr größter Vorteil. Da sie in der Regel schlechtere Konditionen als normale Girokonten bieten, lohnen sie sich für die meisten Menschen nicht.

Unsere Empfehlung lautet daher: Eröffnen Sie nur ein Basiskonto, wenn Sie keine andere Möglichkeit haben. Die meisten normalen Girokonten sind bessere Alternativen und sollten daher bevorzugt werden. Wenn Sie ein Basiskonto eröffnen müssen, sollten Sie Anbieter mit einer Mastercard- oder Visa-Debitkarte bevorzugen.

Neobanken bieten die bessere Alternative zum Basiskonto:

Wenn Sie die Möglichkeit haben, sollten Sie ein normales Girokonto bei einer der Neobanken in Deutschland eröffnen. Diese sind in der Regel deutlich preisgünstiger und bieten attraktive Konditionen beim Zahlen weltweit.  

Besonders gute Neobanken sind unter anderem:

Tomorrow

Das Girokonto von Tomorrow vereint Nachhaltigkeitsaspekte mit attraktiven Konditionen. Dies spiegelt sich zum Beispiel darin wider, dass Tomorrow Kundengelder nachhaltig anlegt, um damit Gutes zu tun. Unserer Meinung nach handelt es sich um eines der besten Girokonten auf dem Markt.

N26

N26 vereint die Vorteile einer Neobank mit den Funktionen, die man von einem klassischen Girokonto erwartet. Dabei gilt N26 als „ausgewogene“ Neobank, die den Anforderungen der Mitte der Gesellschaft gerecht wird. Unserer Meinung nach ist es eine exzellente Wahl für Personen, die nach einem attraktiven Girokonto suchen.